Mentale Geburtsvorbereitung
- Ronja S
- 8. Mai
- 4 Min. Lesezeit
...beginnt schon VOR der Schwangerschaft.
Gene sind kein Schicksal! Umweltfaktoren, einschließlich Ernährung, Stress und Emotionen, können diese Gene verändern, ohne ihren grundlegenden Bauplan zu beeinflussen.
Bruce H. Lipton
Die meisten Frauen besuchen gegen Ende ihrer Schwangerschaft einen Geburtsvorbereitungskurs, in dem sie auf die Geburt und paradoxer Weise auch auf die Schwangerschaft vorbereitet werden (die ja nun schon bald vorbei ist). Je nach dem, wie umfangreich die Kurseinheiten gestaltet sind und wie interessiert die Frau bzw. das Paar ist, bleibt mehr oder weniger des Gelernten hängen. Doch leider ist das in vielen Fällen die einzige ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema Geburt und Schwangerschaft. Obendrein kommt sie viel zu spät und der wichtigste Teil - die mentale Geburtsvorbereitung - fällt komplett hinten runter.
"Ich hatte schon vor der Schwangerschaft keine Lust auf die vielen schlaflosen Nächte."
"Es ist so nervig, wenn ich nachts durch die Tritte wach werde. Dann würde ich das kleine Ding am liebsten einmal durchschütteln!"
"Beim Ultraschall dreht sie sich immer weg und versteckt sich, so eine kleine Zicke!"
Das sind alles Sätze, die ich von werdenden Müttern gehört habe. Und vielleicht kannst du dir denken, worauf ich hinaus will: Eine gesunde Schwangerschaft beginnt in deinem Kopf.
Damit meine ich nicht das "Friede-Freude-Eierkuchen-Positiv-Denken", sondern viel mehr die Auseinandersetzung mit deinen eigenen Denkmustern, Sichtweisen und Glaubenssätzen.
Sobald ein Kind empfangen wurde, prägt die Erfahrung im Mutterleib das Gehirn und legt den Grundstein für die Persönlichkeit, das emotionale Temperament und die Fähigkeit zum höheren Denken.
Bruce H. Lipton

Sprich: So, wie die Mutter die Welt wahrnimmt, ihre Partnerschaft wahrnimmt, sich selbst wahrnimmt usw., so gibt sie diese Erfahrung automatisch ohne Umwege an ihr Kind weiter. Es lebt in ihr, teilt einen Körper mit ihr und das neue Wesen "sieht die Welt mit den Augen der Mutter". Darin liegt eine so große, so tolle Verantwortung für uns als Eltern! Das ist eine der vielen Chancen, die sich in der Schwangerschaft für dich auftun.
Wenn es nicht schon geschehen ist - was leider durch unser Bildungssystem und unsere gesellschaftliche Prägung oft verhindert wird - dann setzte dich jetzt auf deinen Hosenboden und lerne erst einmal dich richtig kennen.
Hier sind einige Fragen, die du dir stellen kannst:
Wichtig: Das bringt alles nichts, wenn du nicht komplett ehrlich bist. Hier geht es darum, herauszufinden, wie dein Gehirn geprägt ist. Verurteile dich nicht dafür und setzte dich nicht ins Unrecht.
Schreibe die Antworten in dein Notizbuch.
Was denke ich tatsächlich über mich?
Gehe hier auf die verschiedenen Lebensbereiche ein, mache es konkret.
Zum Beispiel: "Ich kann nicht gut mit Geld umgehen." oder "Auf mich
hört sowieso niemand".
Wie blicke ich auf die Welt? / Was denke ich über die Welt?
Gehst du raus in die Welt mit dem Gefühl von Freiheit und Möglichkeit oder
verschanzt du dich lieber in dir und deinem Zuhause? Wie nimmst du das
Leben außerhalb von dir wahr?
Bin ich glücklich in meiner Partnerschaft?
Was funktioniert, was funktioniert nicht? Wie empfindest du deine Beziehung?
Fehlt etwas? Sprichst du etwas nicht an? Wenn ja, warum?
Wie sehen meine Kompensationsmuster aus?
Was machst du, wie verhältst du dich, wenn dich etwas triggert, du dich
angegriffen fühlst. Warum bringt dich was auf die Palme? Wie gehst du mit
deiner Wut um?
Wovor habe ich Angst?
Und was steckt dahinter? Ist es wirklich das, was du denkst? Wie gehst du mit
den Dingen um, die dir Angst machen?
Vertraue ich mir und dem Leben?
Oder bist du viel im Kopf, willst kontrollieren und planen? Am besten immer
vorher schon wissen, wie die Dinge ausgehen?
Bin ich verantwortlich für mein Leben?
Oder siehst du dich als Opfer deiner Umstände? Sind die Dinge nunmal so,
wie sie sind oder nimmst du dich deinem Schicksal an, legst es in deine eigenen
Hände, verabschiedest dich von Schuldzuweisung, Nachtragen und Bedauern?
Das sind nur einige Anfänge, die aber schon sehr viel offenbaren - wenn du das willst.
Warum ist mir mentale Geburtsvorbereitung so wichtig?
Oft klagen Mütter über Komplikationen mit ihren Kindern als Säugling, in den ersten Lebensjahren oder - ganz klar - in der Pubertät. Wenn ich mich dann erkundige, wie denn die Schwangerschaft und die Geburt verliefen, dann wundere ich mich über keine der Herausforderungen, denen sich die Familie jetzt stellen muss.
Den Grundstein für die Beziehung mit unserem Kind legen wir bereits vor und auch in der Schwangerschaft. Es ist essentiell, dass wir uns mit unserem Bewusstsein, mit unserer Wahrnehmung auseinandersetzten. Leider findet das in der herkömmlichen Betreuung von Schwangerschaft und Geburt nicht statt. Der Frauenarzt checkt in der Regel nur, ob rein körperlich die Parameter stimmen (die jede schwangere Frau hinterfragen sollte). Was im Geiste der werdenden Eltern abläuft hat keine Relevanz. Dabei liegt meist dort die Ursache für körperliche Veränderungen oder Symptome.
Was genau welche Abläufe wie beeinflusst, darauf gehe ich im Detail in weiteren Blogeinträgen ein. Das ist meine herzliche Einladung an dich, vertrauter mit dem Thema Schwangerschaft und Geburt zu werden ;)
Abschließend will ich also sagen:
Wer sich dafür öffnet, einer neuen Seele das Leben zu schenken, der sollte sich seiner Verantwortlichkeit bewusst sein. Auch, wenn wir Verantwortung oft eher negativ assoziieren, so liegt darin eine riesige Möglichkeit, das eigene Leben in Freiheit und Selbstbestimmung zu Leben. Diese Lebensweise gibst du als Mutter oder Vater an dein Kind weiter, sodass wir Menschen auf diese Erde bringen, die mutig vorangehen, weil sie in sich selbst vertrauen.
Genau das, was die Welt braucht :)
Alles Liebe, deine Ronja.
Wie viel besser wäre es, ein bewusster Elternteil zu werden, damit Ihre Kinder und deren Kinder bewusste Eltern werden und eine Umprogrammierung unnötig machen.
Bruce H. Lipton
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